Wenn Ihr Hund die Silvesterknallerei so gar nicht mag...
...dann geht es ihm wie mir. Aber Spaß beiseite, viele Hunde
leiden sehr darunter und sehr oft kann man etwas dagegen tun.
Die häufigste Methode um Hunden durch die laute Silvesternacht zu
helfen ist die des Tröstens und Bemitleidens – und sie
ist die verkehrteste!
Sie haben schon sehr viel richtig gemacht, wenn Sie das ängstliche
Verhalten Ihres Hundes ignorieren und ihm keine positive
Zuwendung schenken, die er mit diesem Verhalten verbinden kann.
(Soll aber nicht heißen, dass Sie so herzlos sein sollen, wie
der Besitzer des Hofhundes, der dessen Angst leicht ignorieren
kann, weil der Hund draußen angekettet ist...)
Bachblüten: Halte ich für eines der geeignetsten Hilfsmittel. Ideal wäre, schon 2-3
Wochen vor Silvester dem Hund eine gut abgestimmte Mischung zu
verabreichen. Ziemlich sicher werden dafür folgende Blüten in
Frage kommen: Mimulus (ev.auch Rescue-Tropfen) bei spezifischer
Angst, Aspen (+ Rescue-Tropfen) bei allgemeiner Angst, Star of
Bethlehem bei Angst nach seelischem Trauma. Rock Rose nicht zu
vergessen (Panik)...
Optimal natürlich ist die Zusammenstellung der Mischung durch einen
Tierheilpraktiker, der Ihren Hund gut kennt.
Sollten Sie wieder einmal erst am 31.Dezember realisieren, dass
Silvester naht, - für die Rescue-Tropfen ist es auch dann noch
nicht zu spät.
Ich habe auch schon erlebt, dass bei bestimmten Hundetypen ein
heimeliges Versteck Hilfe bringt, - eine "sichere Höhle,
die aus einer durch Decken auf 3 Seiten abgeschirmten Transportboxbestehen
kann. Ich würde das als Wildtier-Methode bezeichnen.
Selbstverständlich sollte der Hund dort in Ruhe gelassen
werden.
Wenn man berücksichtigt, dass der Fluchtreflex beim überängstlichen
Hund durch die Adrenalinausschüttung ausgelöst wird, so hilft
manchen Hunden auch, sie in Bewegung zu halten, was aber
praktisch nicht so einfach durchzuführen ist.
Die Desensibilisierung bei hochgradiger Phobie ist ein langer
Weg, der behutsam aufgebaut werden muss und allenfalls als guter
Vorsatz fürs nächste Jahr ins Auge gefasst werden kann.
Eine für Hund und Besitzer sehr schöne Form von Angstbewältigung
sind Tellington-Touches und TTeam-Arbeit, - es
wird die Beziehung zum Tier sehr vertieft, - mit dem präzisen
und ruhigen TT-Führtraining lernt der Hund, ungewohnte
Situationen ruhig und gelassen zu meistern. Dazu möchte ich euch
das Buch von Linda Tellington Jones ans Herz legen, -
"Tellington-Training für Hunde", Kosmos-Verlag.
In diesem Sinne einen guten Rutsch, - wenn noch Fragen offen sind:
Ich helfe gerne, wo ich kann, möchte aber auch betonen, dass
ich Ferndiagnosen, telefonisch abgewickelte Verhaltenstherapie
und ähnliches für nicht richtig und seriös halte. |